Gründe gegen Vergrämung und für Stadttaubenmanagement


In jeder Stadt sieht man sie:

 

Taubenabwehrsysteme in verschiedensten Formen. Was tun diese Vergrämungsmethoden überhaupt?!

Genau das, was im Namen bereits enthalten ist: Sie versuchen die Tiere zu vergrämen, also von dem ursprünglichen Platz zu vertreiben. Doch diese Methoden bieten keine Lösung des eigentlichen Populationsproblems.

Die Tiere suchen sich neue Umgebungen in der Nähe aus, wo sie sich aufhalten können, oder sie passen sich den veränderten Gegebenheiten an und bleiben trotz Abwehrsystem am angestammten Platz, finden einen Weg die Vergrämungsmethode zu umgehen.

 

Es gibt eine Vielzahl dieser Mechanismen, die im Handel angepriesen werden und teilweise sogar als völlig harmlos für die Tiere dargestellt werden.

Doch wer genauer hinschaut beim Besuch der Innenstadt, hat sicher schon die vielen verkrüppelten Tauben gesehen.

Spikes, Netze und Gitter können zu einer lebensbedrohlichen Situation führen. Die Folge sind verkrüppelte Füße und Beine durch die langen Metallspitzen. Sie bleiben in Netzen hängen oder auch in Gittern, verhungern und verdursten elendig.

Wir haben schon mehrfach Tauben aus solchen Missständen befreien oder einfangen müssen.

Hunderte beinverletzte Tauben sind im Stadtbild zu entdecken, ein Großteil verletzt durch die Vergrämungsanlangen.

Zudem sind auch andere Vogelarten betroffen, wie z.B. Krähenvögel.

 

Elekrozäune, Lärmquellen, Pasten... sie alle versprechen das Gleiche: weniger Tauben.

Hiervon geht eine Lärmbelästigung nicht nur für Tauben aus, sondern auch für Menschen und Haustiere. Das ist sicher für jeden erkennbar. Selbst Ultraschallgeräte können von Kindern und Haustieren wahrgenommen und zur Belastung werden.

Bei den gängigen Pasten, die den Geruchs-, Tast-, und Sehsinn der Tauben beeinflussen und den Tieren vorgaukeln, dass ein Feuer brennt, darf nicht vergessen werden, dass diese Gele auch bei Menschen und anderen Tieren zu starken Hautreizungen führen können, eine ätzende Substanz, die jeden gefährden kann.

 

Es gibt sicher noch viel mehr zu erwähnen, doch für uns steht eins fest: Alle diese Methoden führen nur zu geringen Erfolgen, sind gefährlich für viele Tierarten und rausgeschmissenes Geld, denn eine Lösung für das eigentliche Populationsproblem bieten sie definitiv nicht!

 

Warum gibt es in vielen Städten noch kein nachhaltiges Stadttaubenmanagement?

  • Weil viele Städte Angst vor den angeblich zu hohen Kosten haben. Doch betrachtet man die Gelder, die in Vergrämungsmethoden fließen, sind die Kosten für ein Taubenhaus kaum der Rede wert. Viele Vereine sind sogar bereit, die Kosten selbst zu tragen, doch eine Zustimmung erhalten sie trotzdem nicht.
  • Stadttaubenmanagement mit kontrolliertem Eiaustausch ist ein langfristiges Projekt und greift nicht sofort. Menschen wollen leider oft direkte Erfolge sehen und freunden sich schwer mit Ideen an, die Anlaufzeit benötigen.

 

Doch was Taubenhäuser, Taubentürme mit kontrolliertem Eiaustausch und artgerechter Fütterung bieten können, ist ein nachhaltiges Projekt.

 

Es gibt immer Pro und Contra, doch wenn die Städte dem aufkeimenden Bewusstsein für Natur, Tierschutz und Nachhaltigkeit ein Beispiel bieten möchten, sind Vergrämungsmethoden nicht standhaft und ein Stadttaubenmanagement sinnvoll.